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1331. Oktober 3. Krakau im bischöflichen Palast nach dem Completorium.

fer. quinta post f. Mich.

Johann, Bischof von Krakau, urkundet, dass vor seinem Hofrichter Peter Br. Hermann, Syndikus des Vincenzstiftes bei Breslau, den Domherrn Nikolaus zu St. Florian vor Krakau und Pfarrer der Margarethenkirche vor Beuthen (Ob.-Schl.) wegen andauernden Fernbleibens von seiner Pfarre zu Beuthen, sodass dieselbe in ihrem Bauzustande zu Grunde gehe und die Pfarrkinder ohne Seelsorge bleiben, verklagt habe, und nachdem denselben der Bischof bereits dreimal vergeblich dazu aufgefordert hatte, nunmehr beantragt, ihn wegen Ungehorsams seiner Pfarrei zu entsetzen, und da er schon wegen der dem Pfarrer Rudolf von S(B?)eyecz (?) gewaltsam entrissenen Zehnten, und weil er ohne die erforderlichen Weihen öffentlich in der Florianskirche seine erste Messe feierlich begangen habe, vom Bischofe exkommunicirt sei, ihn in die Gerichtskosten zu verurtheilen und die Pfarrei für erledigt zu erklären, sodass das Vincenzkloster einen neuen Pfarrer daselbst einsetzen könne. Der Bischof bestätigt das in diesem Sinne gefällte Urtheil.

Z.: die Krakauer Domherren Clemens Scholastikus von Gnesen, Nikolaus Kanzler, Magister Peter bischöflicher Richter, Hanco bischöflicher Schatzmeister, ferner Peter Kustos an St. Egidien, Absalon Domherr zu Skarbimir, Syfrid Pfarrer von Konemloth, Sczidlaus bischöflicher Hofkaplan und Andreas öffentlicher Notar. Ausgefertigt von Wilczko, Sohn des Johann von Wroczimovicz, Kleriker der Krakauer Diözese, kaiserlichem öffentlichen Notar.


Or. im Bresl. Staatsarch. Breslau Vincenzstift 204 mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Bischofs in rothem Wachs und dem Notariatszeichen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.